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Unsere Erfahrungen mit Legal Cockpit

Legal Cockpit

In diesem Beitrag möchte ich einmal über unsere Erfahrungen mit Legal Cockpit schreiben, bei denen wir nun seit einem viertel Jahr Kunden sind. Legal Cockpit stellt, wie bspw. die IT-Recht Kanzlei oder auch eRecht24, Rechtstexte für Internetseiten zur Verfügung.

Vorher waren wir u.a. bei der IT-Recht Kanzlei. Da dort die Verwaltung von Kundenprojekten aber sehr umständlich ist, haben wir nach einem Dienstleister gesucht, der das Anlegen neuer Projekte und Pflegen neuer Rechtstexte deutlich vereinfacht. Meine Bewertung ist natürlich rein subjektiv und sollte euch nicht davon abhalten, die Demo zu testen.

Das Cockpit - Übersichtlich & logisch aufgebaut

Nach dem Testen der Legal Cockpit-Demo war ich begeistert. Alles ist sehr übersichtlich gestaltet. Das Anlegen neuer Kunden/Projekte/Rechtstexte geht sehr einfach und innerhalb weniger Minuten. Zunächst legt man einen Kunden an, anschließend kann für diesen ein Projekt (oder mehrere Projekte) angelegt werden und innerhalb der Projekte werden dann die Rechtstexte generiert.

Viele Rechtstexte & Funktionen

Die Auswahl an Rechtstexten ist (gemessen am Preis) sehr groß. Neben den üblichen Rechtstexten, wie Datenschutzerklärung, Impressum und Widerrufsbelehrung, können auch AGBs, Arbeitsverträge, Angebote, etc. angelegt werden – dafür zahlt man bei anderen Dienstleistern deutlich mehr.

Eine richtig tolle Funktion ist auch die digitale Unterschrift. So können bspw. Verträge als PDF hochgeladen und dann von uns und unseren Kunden digital unterschrieben werden.

Auch ein Website-Scanner (Datenschutz) und Cookie-Tool stehen zur Verfügung.

Niedrige Kosten

Für gerade einmal 19 € netto/Monat (bei Jahreszahlung) erhält man Zugriff auf alle Rechtstexte und Funktionen, die ich im vorherigen Punkt genannt habe und das für insgesamt 25 Projekte.

Projekte an Kunden übergeben

Richtig toll ist die Funktion, dass man angelegte Kundenprojekte/Rechtstexte an Kunden übergeben kann. So kann man als Agentur die Vorbereitung übernehmen und das Ganze dann an Kunden mit eigenem Legal Cockpit-Account übergeben.

Alles hätte so perfekt sein können und wir hätten eigentlich auch das teuerste Paket gebucht, um “unendlich” viele Projekte absichern zu können, wären da nicht die folgenden Nachteile, die uns nach und nach aufgefallen sind.

Widerrufsbelehrung unvollständig

Die Widerrufsbelehrung wird zwar auch über einen Generator erstellt, jedoch berücksichtigt dieser u.a. keine Veranstaltungen oder Online-Produkte/Online-Kurse – also die Bereiche, bei denen man ein Widerrufsrecht ausschließen möchte.

Trotz der beworbenen Rechtsabteilung, die bei Fragen zur Verfügung steht und unterstützt, haben wir auf unsere Anfrage nach einer Ergänzung im Generator oder einen Text, den wir für die Zwischenzeit nutzen können, innerhalb von 2 Monaten keine Rückmeldung von der beworbenen Rechtsabteilung erhalten.

Unser Newsletter-Tool ist nicht im Generator

Der Generator für die Datenschutzerklärung umfasst zwar viele externe Dienstleister. Wir nutzen aber u.a. Mailpoet mit Versand über unseren eigenen E-Mailserver. Eigentlich ist das nichts ungewöhnliches. Leider lässt das Legal Cockpit zwar Mailpoet als Newsletter-Dienstleister zu, aber nur in der Variante, dass die E-Mails über den Mailpoet-Server versendet werden.

Auch hier haben wir die Rechtsabteilung kontaktiert, aber innerhalb von zwei Monaten keine Rückmeldung  erhalten.

Plugin-Handhabung sehr umständlich

Zur Einbindung der Rechtstexte auf WordPress-Seiten steht ein Plugin von Legal Cockpit zur Verfügung. Die Funktionsweise ist eigentlich denkbar einfach: Man generiert auf der Legal Cockpit-Seite die Rechtstexte, erhält einen API-Code und gibt diesen auf der WordPress-Seite im Legal Cockpit-Plugin ein und lädt so die Rechtstexte auf die eigene Website. Die Einbindung erfolgt über einen Shortcode.

Großes Manko: Deaktiviert man kurzzeitig das Plugin und aktiviert es anschließend wieder, werden die Rechtstexte nicht automatisch wieder auf der Website angezeigt. Man muss das Plugin aufrufen und den API-Code nochmal eingeben. Das sollte man also auf keinen Fall vergessen, sonst sehen Besucher nur den hinterlegten Shortcode, wenn sie die Datenschutzerklärung, Impressum, etc. aufrufen.

Das kenne ich von anderen Rechtstext-Plugins nicht und finde es auch sehr umständlich und vor allem fehleranfällig.

Plugin führt zu Fehlern auf unserer Website

Auf einer unserer eigenen Websites benutzen wir Masterstudy zur Verwaltung unserer Schulungen. Die Verwendung des Legal Cockpit-Plugins führt leider dazu, dass die Masterstudy-Teilnehmerlisten nicht mehr aufgerufen werden – es wird nur noch eine weiße Seite angezeigt. Der Fehler geht dabei eindeutig vom Legal Cockpit-Plugin aus.

Ich hatte dies dem Support gemeldet und auf die Dringlichkeit hingewiesen. Auch hatte ich angeboten, eine Staging-Plattform zur Verfügung zu stellen, wo die Entwickler das Ganze prüfen und analysieren können.

Bis auf eine “Anliegen ist in Arbeit”-Meldung, haben wir auch nach 7,5 Wochen keinerlei Reaktion erhalten.

Das Legal Cockpit hat die Version 1.0.0 – ich vermute, dass einfach keine Energie in die Verbesserung und Wartung des Plugins gesteckt wird.

Da es hier nicht um einen kosmetischen Fehler ging, sondern darum, dass eine grundlegende Funktion der Website nicht mehr genutzt werden konnte, hätte ich mir schon etwas mehr Engagement gewünscht. Zumal ein denkbarer Workaround (Legal Cockpit deaktivieren → Teilnehmerlisten sichten → Legal Cockpit aktivieren) aufgrund des vorher aufgeführten Punktes sehr umständlich ist.

Support sehr langsam

In den vorherigen Punkten hatte ich ja bereits erläutert, dass eigentlich keines unserer Probleme von Legal Cockpit bearbeitet wurde. Kritikwürdig ist leider aber auch insgesamt die Reaktionszeit des Supports.

Auf unserer erste Meldung mit Verbesserungswünschen hatten wir die erste Rückmeldung erst nach 2 Wochen erhalten – und das auch erst, nachdem ich darauf hingewiesen habe, dass wir keinerlei Rückmeldung erhalten haben.

Inbesondere bei rechtlichen Themen empfinde ich die Reaktionszeit als deutlich zu lange. Hier kann ich immer nur wieder unseren Hoster Lima City als Beispiel nennen: nach maximal einer Stunde erhält man während der Geschäftszeiten eine Reaktion, die fast immer auch gleich die Lösung beinhaltet. Mir ist bewusst, dass das wohl eine Ausnahme ist, aber Reaktionszeiten von mehr als 48 Stunden empfinde ich bei Unternehmen, mit denen ich einen kostenpflichtigen Vertrag habe, einfach als zu lange.

Fazit

Wenn du dir unsere Erfahrungen durchgelesen hast, dürfte dich das Fazit nicht überraschen:

Legal Cockpit bietet ein sehr gutes Dashboard für die Kunden, über das man alle Arbeiten erledigen kann. Die Oberfläche ist modern, gut strukturiert und der Funktionsumfang ist sehr groß. Der Preis ist gemessen an diesen Punkten sehr gering.

Leider hatten wir mehrere Rückfragen und kritische Probleme – auf keine unserer Anfragen gab es eine Reaktion der Fachabteilung. Lediglich der Support meldete sich nach erneuter Rückfrage nach 2 Wochen mit dem Hinweis, dass unsere Themen weitergeleitet wurden.

Auf der eigenen Website wirbt Legal Cockpit damit, dass man kein juristisches Vorwissen benötigt und die Rechtsanwälte und Datenschutzbeauftragen jederzeit für einen da sind und innerhalb kürzester Zeit antworten – das können wir nicht bestätigen.

Bezahlt haben wir 271,32 € brutto und können auf keiner unserer Websites das Angebot von Legal Cockpit zu unserer Zufriedenheit nutzen. Aus diesem Grund haben wir nach einem viertel Jahr unseren Vertrag zum Ende der Mindestvertragslaufzeit gekündigt.

Wichtig zu erwähnen ist, dass Legal Cockpit bietet eine Testversion an. Dabei hätte uns auffallen können, dass die Widerrufsbelehrung und der Umfang der Datenschutzerklärung nicht für unsere Ansprüche ausreicht. Aus diesem Grund empfehlen wir, die Demo zu testen und anhand dieser zu entscheiden und nicht wie wir, sich auf die versprochene Unterstützung der Rechtsabteilung zu verlassen.

Zu welchem Rechtstexte-Anbieter es uns als nächstes hinzieht? Das ist im Moment noch offen – wir sind wieder einmal am recherchieren…

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